Präsikonferenz Apéro nach getaner Arbeit

Recht und Gerechtigkeit

An der diesjährigen Präsikonferenz am 17. November im Bahnhof Luzern fanden sich weit über 50 Personen ein, eine Beteiligung die den Saal fast sprengte und in meiner Präsizeit ein Rekord ist. Dies auch darum, weil sich im Vorfeld einige Traktanden ankündigten. Für einen aufschlussreichen Vortrag sorgte Gastreferent Oliver Padlina über den Elektroparamotor, welche die Möglichkeiten und Hürden für eine Bewilligung aufzeigte. Vorteil dieser Flugart mit Schirm und Delta ist die viel kleinere Lärmemission und das Gewicht (je nach Akkukapazität). Der SHV Vorstand und die Präsidentenkonferenz finden diese Entwicklung unterstützenswert und werden dazu weitere Schritte einleiten, da die politischen Aussichten um einiges besser eingeschätzt werden als bei Verbrennungsmotoren.

Viel zu reden gab auch eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung von zwei OK – Mitgliedern an einem SwissCup in der Romandie vor einigen Jahren. Dabei hat eine Pilotin kurz nach dem Abheben im Startplatzbereich einen Bauern so unglücklich mit dem Helm am Kopf gestossen, dass dieser noch an der Unfallstelle verstarb. Der SHV Vorstand wie auch das Gericht vertritt dabei die Ansicht, dass der Veranstalter für die Sicherheit von Besucher und Piloten am Start- & Landplatz verantwortlich ist (wie bei einem Skirennen). Die Verurteilten haben es anscheinend unterlassen, den Bauern – welcher Pächter des Startplatzes war – im Vorfeld umfassend über den Ablauf zu informieren und ihn vom Gefahrenbereich wegzuweisen. Das SwissCup Einschreibeformular – welches das SHV Sportreglement absegnet – entbindet den Veranstalter (leider) nicht vollends von der Haftung. Die Meinungen zu dieser Frage lagen im Saal zum Teil weit auseinander.  Das Urteil ist noch nicht rechtgültig, es wurde – verständlicherweise – Rekurs erhoben. Fazit der Geschichte; mit allen Beteiligten im Vorfeld absprechen, egal ob Bewirtschafter, Besitzer oder Teilnehmer!
Es gab aber viel Positives zu vernehmen. Das Deltateam Falkenflue hat mit dem Segen der Konferenz eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die Regeln für ein Delta Schlepp Brevet aufstellen wird. Da im Ausland schon die Ausbildung besteht, muss das Rad nicht neu erfunden werden. Die Gruppe, wie auch der SHV erhofft sich eine Belebung und Förderung des Deltasports, da der Schlepp mit Ecolight neue Möglichkeiten bietet.
Ab April 2008 wird vom SHV / BAZL ein Brevet für Speedflyer verlangt, die Ausbildung kann jeder Gleitschirm- & Deltapilot ab Neujahr 08 via SHV absolvieren. Voraussetzung ist aber ein Hängegleiterbrevet für den Zusatzlehrgang, Ueli Kestenholz wird also gegroundet. Ebenso war der Dauerbrenner Wild- & Landschaftschutz ein Traktandum, zurzeit schlägt sich auch der PWC Veranstalter Grindelwald mit diesem Thema recht wacker. Das Luftrecht ein Bundesrecht ist, sind sich manchmal Kantonsbehörden nicht bewusst. Der PWC findet übrigens in der letzten Maiwoche statt. Die Daten der Einzel SM’s sind auch schon bekannt; Gleitschirm (Vol libre Grischun) 6.-8. Juni 08, Delta (Deltaclub Stans) 8.-12. Mai. Die SHV Generalversammlung findet auf der Cimetta / Locarno am 29. März statt. Ein Datum für das OGO ist noch nicht fix, es sind verschiedene gute Daten (SM / PWC) leider schon besetzt. Präsikonferenzen sind spannend, informativ und manchmal auch kurios. Falls jemand mal mitkommen will, kann man sich melden. Jeder Club darf zwei Mitglieder stellen.
Die nächste Präsikonferenz findet am 1. März 2008 wiederum in Luzern satt, welche ich zum erstemal seit 5 Jahren wegen Ferien bei den Kiwis fernbleibe. Ist auch nicht notwendig, denn für einmal beantragen wir keinen Batzen beim SHV 😉

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