Marco

22. März 2020

Hallo liebe FGA Mitglieder

In den letzten Tagen ist immer wieder die Diskussion entbrannt, ob wir nun Fliegen dürfen, sollen oder können. Mit dieser Mitteilung möchte ich die Ansicht des Vorstandes darlegen.

Wohl der Wichtigste und alles sagende Grund ist die Kommunikation des Bundes: «Unnötige Reisen sind zu unterlassen» Dieser Satz beantwortet eigentlich alles.

Nun kommt das Argument, joggen und laufen sind nicht verboten. Ja, dann macht das bitte. Wenn jedoch die Krankenschwester, die im Moment in absoluter Quarantäne steht, dich mit dem Schirm über ihr Haus fliegen sieht, wird Sie wenig Verständnis haben. Solidarität nennt sich das und an das sollten wir uns halten.

Über die erhöhte Unfallgefahr wird auch diskutiert. Das finde ich als nicht relevant. Logisch wäre ein Unfall gerade zu dieser Zeit noch tragischer, aber ich glaube, jeder von uns geht mit dem richtigen Risikomanagement fliegen, was auch in dieser Zeit nicht missachtet werden würde.

Der Vorstand folgt dem Aufruf des SHV. Unterlasst das fliegen.

Die Zeit kommt wieder in der wir uneingeschränkt unserem geliebten Hobby frönen können. Bis dahin müssen wir uns zurückhalten und uns mit anderen Aktivitäten beschäftigen.

Gruss Dani Graf

3 Gedanken zu „Corona Krise

  1. Adi Hunziker

    Liebe Rosi Steinegg, 2. April 2020
    Werter Vorstand der FGA

    Die Fluggemeinschaft demonstriert Un-Gemeinschaft
    Der heutige Entscheid für eine Sperrung unserer Fluggebiete erfolgte unilateral, ohne einer vorgängigen Dringlichkeitssitzung mit den lokalen Flugschulen.
    Die Sperrung erfolgte einzig und allein mit folgender Begründung: „Die vom Bundesrat verschärften Verhaltensvorschriften erfordern ausserordentliche Massnahmen. Deshalb sperrt der Vorstand der FGA per sofort alle Start- und Landeplätze im Alpstein.“ (Zitat: FGA Homepage)
    So what? Weil es ausserordentlich ist, muss gesperrt werden? Das ist kein Grund für eine derart einschneidende Massnahme.
    Im Post der FGA vom 22. März. wird darauf hingewiesen, dass unnötige Reisen zu unterlassen seien. Dahinter kann ich stehen, es gilt jedoch nicht zu pauschalisieren. Viele von uns Piloten wohnen im oder ums Fluggebiet und müssen daher nicht Reisen um den Flugsport auszuüben.
    Meine Auffassung zur Grundidee des Bundes:
    1) „Unnötige Reisen sind zu unterlassen“: Es soll nicht sein, dass der CV19 von einer Region zur anderen weiterverbreitet wird. Wenn also ausschliesslich vor der eigenen Haustüre geflogen wird, sollte dies völlig OK sein.
    2) „Gruppen von max. 5 Personen und 2m Abstand zur benachbarten Person“: Also bitte, ich war in den letzten Tagen immer wieder mal auf der Ebenalp oder dem Hohen Kasten, zum Fliegen oder mit den Tourenskies. Ich war meistens alleine unterwegs, oder dann habe ich evtl. noch einen oder zwei Wanderer oder Piloten angetroffen. Es hatte stets mehr als genug Platz um diese Regeln einzuhalten.
    Auch hier gilt es nicht zu pauschalisieren. Es kann sehr wohl sein, dass ein Startplatz, welcher mit dem Auto erreicht werden kann, ein grösseres Pilotenaufkommen haben kann. Aber auch hier ist es wohl nicht die Idee, dass Clubs und Verbände Bundesnotrecht durchsetzen müssen. Wenn sich alle an die Vorgaben halten, dann gibt es kein Problem. Wenn man als Club hier trotzdem aktiv werden will, dann könnte man sich überlegen, ob man den Flugverkehr an entsprechenden Tagen durch ein anwesendes Vereinsmitglied covidkonform regeln lassen will.
    Immer wieder wird unser Sport durch solche Aufrufe und Aktionen als hochgefährlich dargestellt. Wir würden fahrlässig Spital- oder gar Intensivbetten belegen. Das stimmt so nicht! Wir sind kein Risikosport und wir wollen auch nicht signalisieren, dass unser Sport mit einem sehr hohen Risikofaktor verbunden ist. Habt ihr euch überlegt, was das bedeutet, wenn wir uns selber (Verband und Clubs) als riskant und unsicher einstufen? Das schadet unserem Image langfristig enorm. Sehr viel stärker als es einige vereinzelte Gleitschirme, welche eventuell am Himmel zu sehen sind, je könnten. Unser Umfeld bekommt dies durch die Vernetzung hautnah mit und auch Versicherungen werden sich ihre Gedanken dazu machen. Wer will denn in einem derart riskanten Sport mit der Ausbildung beginnen oder seinem besten Freund einen lebensgefährlichen Doppelsitzerflug schenken? Wir sägen uns selbst den Ast ab, auf dem wir sitzen.
    Es werden trotz Fluggebietsschliessung weiter Piloten fliegen gehen, nämlich jene, welche für ihre Flugplanung nicht auf die Anwesenheit oder die News einer Flugschule angewiesen sind, sondern aufgrund langjähriger Erfahrung selbstverantwortlich ihr Risiko abzuschätzen wissen und bereit sind mehrere hundert Höhenmeter per pedes zu absolvieren. Das werden kaum grosse Massen sein.
    Dies hat jedoch zur Folge, dass die Pilotengemeinschaft im Alpstein auseinander gerissen wird. Wir werden als eine Un-Gemeinschaft wahrgenommen. Von der Öffentlichkeit werden die wenigen noch fliegenden Piloten mit der jetzigen, vom Club verursachten, Situation als schwarze Schafe wahrgenommen. Dieser unschöne Konflikt wird von der FGA durch die Schliessung der Fluggebiete selbst generiert.
    Und zuletzt noch dies:
    Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL erlaubt weiterhin private Flüge mit Motorfliegern und Segelfliegern. Am letzten Wochenende habe ich etliche Freunde (bekanntlich bin ich selbst Motorflugpilot mit einer validen PP-Lizenz) von den verschiedenen Fluggruppen mit dem Motorflieger gesehen. Motorsegler, Piper Supercup und Stearman flogen das Rheintal rauf und runter und rund um den Alpstein. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alles achtsame Piloten, welche das Fliegen lieben.
    Die FGA hingegen versucht anscheinend alles, um den Hängegleiter- Flugsport in einem zwiespältigen und riskanten Licht erscheinen zu lassen und die Piloten in zwei Lager zu teilen. Das ist sicher nicht die Idee der FGA, aber eine grosse und reale Gefahr, welche uns droht.
    Eine Empfehlung (aber sicher keine Verbote oder unrechtmässigen Schliessungen von Fluggebieten) der FGA ist das höchste der Gefühle, aber auch nicht mehr…
    Daher die konkrete Forderung: Das Verbot ist SOFORT zurückzuziehen und in eine Empfehlung umzuwandeln.
    Und noch dies, ich hatte kontakt mit der Flugschule Alpstein und Freewings. Beide Flugschulen sind gegen ein Flug-Verbot. Bitte respektiert die Flugschulen. Drei von vier aktiven Flugschulen im Alpstein sind gegen ein Flug-Verbot. Ich denke, dass sollte euch die Augen öffnen.
    Gerne erwarte ich eine zeitnahe Antwort auf meine Forderung.
    Beste Grüsse und happy landing
    Adi Hunziker

    Kopie geht an:
    Flugschule Alpstein
    Flugschule Freewings
    Flugschule Aerocenter
    Fluglehrer der Flugschule Appenzell:
    Michi Bischof
    Rino Beck
    Matts Schreiber
    Robin Sutter
    Louis Sutter
    Brigitte Alper
    Renato Berner
    Mario Pavlik

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    1. Matthias Graf

      Adi schreibt mir aus dem Herzen.
      Ich halte die Sperrung der Startplätze für eine Panik-Aktion.
      Und noch etwas. Auf dem Bodensee tummeln sich schon sehr viele Segelboote – obwohl die meisten erst nach Ostern einwassern. Segler sind offenbar selbstbewusster als Gleitschirmclubs und lassen sich nicht auf die Segel sch…
      Matthias Graf
      SHV 23095

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