Neue Meteoshow..?

Besuch bei Meteomedia mit Sven

Am Samstagnachmittag (3.11) fand sich eine muntere Gruppe von über 25 Piloten ausnahmsweise einmal zu Fuss in Gais ein, um mehr darüber zu erfahren was alles dahintersteht, wenn Sven uns die Blumenkohlwolken und anderes Wettergeschehen am Fernsehen erklärt. Nach einem kurzen Fussmarsch zur Meteomedia und einem Begrüssungsapero der FGA führte uns Sven dann in sein Reich ein. Bilder dazu sind in der Galerie zu finden.
Er erklärte uns wie er diverse Wetterkarten von Europa interpretiert und aufgrund der unterschiedlichen Ergebnisse verschiedener globaler Wettermodelle auf die Zuverlässigkeit der Prognose schliesst. Natürlich stehen ihm dabei weitaus zahlreichere und bessere Daten zur Verfügung als uns normalen Piloten – insbesondere die Höhenwind-Prognose kann Begehrlichkeiten wecken. Da der Preis für diese Daten aber das Budget der FGA doch übersteigen würden, werden wir uns auch in Zukunft mit der Interpretation der üblichen Isobarenkarten begnügen müssen. Spannend war auch zu erfahren, dass einerseits ein immer dichteres Netzwerk von Messstationen aufgebaut wird um lokalere Prognosen zu ermöglichen und insbesondere auch sehr gezielte Unwetterwarnungen ausgeben zu können, dass dies aber gleichzeitig extrem aufwändig wird, da dann immer mehr Parameter der physikalischen Gleichungen einen nicht mehr vernachlässigbaren Einfluss auf das lokale Resultat haben, so dass die zu analysierenden Grössen immer komplexer werden. Als Resultat muss ein immer noch grösserer Aufwand betrieben werden, um eine spürbare Verbesserung der Lokalprognosen zu erhalten.

Die Monitore mit den Live-Wetterdaten, wie etwa der momentanen
Blitzaktivität, zeigten an jenem Nachmittag nicht viel spannendes, da
eine Europaweite flache Druckverteilung vorherrschte. Dennoch sahen
wir wie wichtig auch diese Echtzeit-Informationen sind, wenn aus dem
Appenzellischen live berichtet werden soll, wie das Wetter
beispielsweise gerade in Norddeutschland aussieht.
Weiter ging es dann zur grafischen Aufbereitung. Dort werden die
Informationen bildlich umgesetzt, so dass wir Zuschauer möglichst
einfache und dennoch aussagekräftige Symbole anstelle der komplexen
Daten sehen können.
Nach Einblicken in die Arbeit für die Unwetterwarnungen, ins
Tonstudio welches benutzt wird für Radioübertragungen und einem
ersten Blick in den Regieraum mit seinen unzähligen Schaltern,
Knöpfen, Schiebern und Monitoren, kamen wir dann zum Aufnahmeraum,
welcher als grüne Bluebox gestaltet war. Hier konnten wir auch selbst
einmal erproben, wie schwierig es ist die richtige Region auf der
Deutschlandkarte auf Anhieb zu treffen und gleichzeitig locker in die
Kamera zu gucken.
Nach einer kurzen Pause – schliesslich musste Sven sich doch auch
noch auf die Sendungen vorbereiten – erhielten wir zum krönenden
Abschluss die Gelegenheit zwei Livesendungen aus dem Regieraum heraus
zu verfolgen. Es war beeindruckend zu sehen, wie locker Sven die
Wetterprognose erklärte und er trotzdem souverän die vorgegebene
Sendezeit auf die Sekunde genau einhalten konnte. Und obwohl der
Probelauf wenige Minuten zuvor noch zu lange gedauert hatte, brachte
er es fertig in der Sendung danach sogar noch einen zusätzlichen Witz
einzubauen.
In Zukunft werden wir Meteosendungen sicher mit etwas anderen Augen
betrachten, nachdem wir nun erfahren haben, wie viel Arbeit und
Fachwissen hinter so ein paar Minuten Sendezeit stecken.
Nach der Besichtigung liessen sich über ein Duzend den Abend bei einer feinen Pizza und
ausschweifenden Fachsimpeln ausklingen. Weitere Infos zu speziellen Wetterphänomenen sind auf der Webseite von Sven Plöger zu finden.

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